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Mai 2021

Schönen Samstag reader!

Trotz des regnerischen Wetters wünsche ich dir einen angenehmen Start in das Wochenende. Bereits in der letzten Woche schrieb ich, dass die angehenden Impfstofflieferungen den Weg aus der Krise ebnen. Zudem wurde Gestern bekannt gegeben, dass der Biontech-Impfstoff ab Juni auch für Kinder ab 12 verfügbar sein wird - das sind hervorragende Nachrichten. Einwanderung, Technologie und internationale Zusammenarbeit, die Geschichte von Özlem Türeci und Ugur Sahin, ist aus liberaler Sicht ein Traum. Sie macht Hoffnung für die Zukunft.

Auf keepitliberal.de ist in der letzten Woche auch einiges passiert. So ist neben einem neuen Artikel eine weitere Folge unseres Podcasts „Lunch Meeting“ erschienen. Mit dem Vorsitzenden der Jungen Liberalen, Jens Teutrine, haben unsere Redakteure Leon und Michael über verschiedene Themen, wie liberale Sozialpolitik, den kontraproduktiven „War on Drugs“ und die Zukunft des Liberalismus gesprochen.

Der erste und einzige Artikel in dieser Woche kommt von unserer Gastautorin Nora. Sie schreibt über die Zukunft des Ostens in Deutschland. Über die Bedürfnisse junger Menschen, eine schwache Mitte und welche möglichen Lösungsansätze es aus ihrer Sicht gibt. Ein lesenswerter Artikel über ein Thema, was auch abseits von politischen Sonntagsreden Gehör finden muss.
Logoweiß
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und bleib gesund!
Liebe Grüße, Niko

meint! - pointierte liberale Meinungen

Einem Klimaclub gehört die Zukunft

Bei der Frage, wie man den Klimawandel stoppen oder begrenzen kann, liegt es vielen Linken nicht fern, den Kapitalismus an sich für den Klimawandel verantwortlich zu machen und seine Abschaffung zu fordern. Dabei ist die intuitive Schlussfolgerung eigentlich eine ganz andere: In der – auch durch die großen Errungenschaften des Kapitalismus – immer stärker globalisierten Welt sind Strukturen entstanden, die längst nicht mehr wegzudenken sind. Gemeint sind hier insbesondere internationale Organisationen, die im 20. Jahrhundert eine beeindruckende Bilanz im Schaffen von weltweitem Wohlstand durch mehr Freihandel, der Wahrung des Friedens in vielen zuvor kriegsgeplagten Regionen der Welt (insbesondere Mitteleuropa) sowie der Verbreitung der Idee einer liberalen Demokratie und der Werte der Aufklärung aufzuweisen haben.

Klar ist, wir können nicht so weiter machen und unseren CO2-Ausstoß beschränken. Eine CO2-neutrale Lebensweise darf kein Zukunftsprojekt sein, es muss eine Aufgabe für die Gegenwart sein, den Weg dorthin zu beschreiten. Wir Mitteleuropäer sind vergleichsweise in einer relativ komfortablen Lage: Unsere Volkswirtschaften konnten auf dem Weg zu breitem Wohlstand massiv CO2 ausstoßen – etwas, was für Länder wie China und Indien so nicht möglich sein wird, wollen wir das Klima retten. Zudem werden Länder wie beispielsweise Saudi-Arabien nicht freiwillig auf die im Boden verborgenen Werte in Form fossiler Brennstoffe verzichten.

Eine aussichtslose Situation, wo wie von radikal linken Klimaschützern wie FFF oder Extinction Rebellion oft behauptet, die Profitinteressen den Planeten unbewohnbar machen? Nein, sicherlich nicht. Es ist eine gute Ausgangssituation für eine internationale Lösung: einen Klimaclub. Was kann man sich darunter vorstellen? Letztendlich wird es sich hier um einen Zusammenschluss von Staaten handeln, die einander Vorteile gewähren, solange die Mitglieder dieses Clubs festgelegte Regeln zur Bekämpfung des Klimawandels einhalten. Diese Regeln können für die Länder auf der Nachfrageseite fossiler Brennstoffe aus einer Obergrenze für den landesweiten CO2-Ausstoß bestehen. Für Länder mit beispielsweise großen Ölreserven kann es sich um Belohnungen dafür handeln, diese CO2-Sünder im Boden zu lassen.

Nun fragt sich natürlich, worin könnten die Belohnungen für die Mitglieder bestehen? Das wird eine der spannendsten Fragen der nächsten Jahre sein und die zuletzt geführten Gespräche zwischen den USA und China zu diesem Thema zeigen, dass Verhandlungen über derartige globale Vereinbarungen uns in den nächsten Jahren fast sicher bevorstehen. Eine zentrale Belohnung wäre, den Klimaclub zu einer weltweiten Freihandelszone auszubauen – also die Frage der Bekämpfung des Klimawandels mit dem Schaffen von mehr globalem Wohlstand und Wirtschaftswachstum zu verbinden. Dies ist auch eine sehr logische Paarung, sind doch die Sorgen von weniger entwickelten Volkswirtschaften primär darin begründet, wie sie wirtschaftlich aufsteigen können und gleichzeitig ihren CO2-Ausstoß begrenzen können. Für Nicht-Mitglieder eines Klimaclubs könnte man hingegen Strafzölle auf Produkte erheben – ein sehr wirksamer negativer Anreiz, wie die aktuellen „Handelskriege“ zeigen.

Am Ende steht natürlich auch die Frage der Gerechtigkeit und für die hoch entwickelten Länder wird ein Blick in den Spiegel bevorstehen: Diese Länder hatten historisch gesehen bisher den höchsten CO2-Ausstoß, also müssen sie auch ganz besonders Ländern zu wirtschaftlichem Wohlstand verhelfen, die sich nun mehr einschränken müssen. Letztendlich ist ein solches Bündnis aber für alle hilfreich. Es ist eine Chance, die liberalen Werte der Aufklärung und die demokratische Idee in der Welt zu verbreiten. Es ist eine Chance, mithilfe eines stärkeren Freihandels noch mehr Menschen auf der Welt aus der Armut und in den Wohlstand zu holen. Es ist eine Chance, durch die stärkere internationalen Beziehung das Gift des Nationalismus und Protektionismus zu bekämpfen. Und ganz besonders: Es ist unsere beste Chance, das Klima zu retten und durch den Klimawandel entstehenden Temperaturanstieg so gering wie möglich zu halten.

Ein Meinungsbeitrag von Michael

Der Rückblick der Woche

Jung, Osten, Zukunft

Jung, Osten, Zukunft
Der Blick auf die Bedürfnisse und Wünsche junger Menschen aus Ostdeutschland wird vernachlässigt. Dabei gäbe es viele praktische Lösungsansätze, wie man diesen Menschen bessere Zukunftschancen ermöglichen könnte.

Der neue Podcast von keepitliberal.de

Lunch Meeting

#12 - Jens Teutrine über liberales Lebensgefühl, Sozialpolitik und Zukunft des Liberalismus

#12 - Jens Teutrine über liberales Lebensgefühl, Sozialpolitik und Zukunft des Liberalismus
Jens Teutrine spricht mit uns über die Zukunft des Liberalismus, die verschiedene Interpretation des liberalen Lebensgefühls und wie Liberale den vorpolitischen Raum stärker prägen könnten
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Über uns

Wir, das sind zehn junge, politikinteressierte Frauen und Männer, die sich für den Liberalismus engagieren. Genervt von schlechter Debattenkultur, Polemik und Populismus kam uns die Idee, eine Plattform für den Liberalismus abseits von Hottakes und Shitstorms zu schaffen.