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Juli 2021

Schönen Samstag reader!

Ich möchte mich in dieser Woche kurz halten. Über 100 Todesopfer, viele weitere Menschen gelten als vermisst - Hochwasser und Überschwemmungen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erschüttern die gesamte Republik. 19.000 Helfer sind im Einsatz, ihnen gilt dieses Wochenende unser Dank. Auch hoffe ich, dass es dir und deiner Verwandtschaft gut geht. Für Betroffene wurden bereits Spendenkonten errichtet, eine Auswahl findet sich hier.

Auf keepitliberal.de ist in dieser Woche eine neue Folge unseres Podcasts „kontextlos“ erschienen, zusammen mit unseren Redakteuren Jonathan und Nils. Ebenso verweise ich auf den „meint!“-Beitrag von Michael, der etwas weiter unten anzufinden ist.
Logoweiß
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße, Niko

meint! - pointierte liberale Meinungen

Kein „Weiter so“ bei der Rente

Zwei junge Kandidaten pitchen bei „Shark Tank“ – oder wie es in der deutschen Variante heißt „Die Höhle der Löwen“ folgendes Geschäftsmodell: Menschen zahlen etwa 40 Jahre lang monatlich etwas weniger als 20% ihres Gehalts auf ein Konto ein. Der Topf dieser Gelder wird wiederum an andere Menschen etwa 15 bis 20 Jahre lang ausgeschüttet. Es soll diesen Menschen als Ersatz für ihr Gehalt dienen, damit diese nicht mehr arbeiten müssen. Im Gegensatz erhält jeder einzahlende die Garantie, dass auch für ihn etwa 15 bis 20 Jahre lang eine solche monatliche Auszahlung reserviert wird.

Auf die Frage, wie denn garantiert werden könne, dass die Menschen diese Auszahlungen später auch erhalten, antworten die beiden Kandidaten nur ausweichend. Die Anzahl der einzahlenden Menschen würde doch ständig steigen, man würde doch auch genügend Einzahler anwerben könne und ganz generell könnte man sich doch auch noch aus anderen Töpfen immer wieder Zuschüsse für die Auszahlungen nehmen. Ein Ponzi-Scheme oder Pyramid-Scheme.

Die beiden Kandidaten würden geschlagen die Bühne verlassen, denn niemand der Investoren hätte Interesse an diesem Geschäftsmodell. In Wirklichkeit werden aber wir alle dazu gezwungen in ein solches System einzuzahlen – willkommen in der gesetzlichen Rentenversicherung!

Die Rente ist quasi seit ihrer Einführung bereits in Schieflage geraten. Konnte die Kriegsgeneration und die prä-Kriegsgeneration noch aufgrund der stetig steigenden Geburtenraten der Baby Boomer aus vollen Töpfen schöpfen, wird die Rente für jüngere Generationen zunehmend unsicherer. Für die heutzutage jungen Menschen ist ein Vertrauen in die Rentenversicherung fast so hoffnungslos wie ein Glaube daran, dass die SPD bei einer Bundestagswahl in naher Zukunft 30% + x einfahren wird.

Dabei ist der praktische Lösungsansatz der skandinavischen Länder wie beispielsweise Schweden denkbar einfach umzusetzen. Anstatt vollständig in das bestehende Umlagesystem zu investieren, fließt ein Teil der Rentenbeiträge in einen aktienbasierten Fonds. Gerade auch linke Parteien in Skandinavien forcieren dieses System, wohingegen in Deutschland die linken Parteien sich aus ideologischen Gründen immer noch strikt verschlossen zeigen.

Die FDP zieht in diesem Jahr mit einer gesetzlichen Aktienrente nach skandinavischem Vorbild in den Wahlkampf. Ganz nach dem schwedischen Vorbild fließt ein gewisser Teil der Rentenversicherungsbeiträge in eine aktienbasierte Anlage. Jeder Bürger besitzt eine gewisse Entscheidungsfreiheit über die konkrete Anlage und mit Anlage des Beitragsteils wird dieses Vermögen unmittelbar zum Eigentum jedes einzelnen Bürgers. Es wäre also einer späteren Regierung – beispielsweise einer R2G-Regierung – nicht mehr möglich, dem Bürger dieses Geld zu entreißen und damit die bereits horrende Ausgabenseite des Staatshaushalts noch weiter aufzublähen. Jeder Einzelne wäre also wirklich ein Stückchen mehr abgesichert in der Zukunft – über mehrere Jahrzehnte hinweg sind Aktien eine sehr sichere Anlage. Signifikante Kursschwankungen sind ja lediglich eine Momentaufnahme, die Wochen oder Monate andauern – ganz selten einmal mehrere Jahre, aber historisch betrachtet noch nie ganze Jahrzehnte. Zudem wäre eine Rente nach dem Umlagesystem ja auch von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig – ganz wie Aktien auf den Finanzmärkten

In Deutschland sind also die Freien Demokraten die einzige politische Kraft, die tatsächlich etwas am Rentensystem ändern möchte. Seien es unkonkrete Aussagen zu Rentenreformen der Union, die rein ideologische Ablehnung einer aktienbasierten Anlage bei der Mehrheit der Grünen oder das Hofieren einer immer älter werdenden Stammwählerschaft durch die SPD – wer in Deutschland eine zukunftsfähige Rentenversicherung möchte, kann nur FDP wählen.
Ein Meinungsbeitrag von Michael

Der neue Podcast von keepitliberal.de

kontextlos #09 – Weltreisen & Wahlkreise

kontextlos #09 – Weltreisen & Wahlkreise
Eine Folge vor dem runden Geburtstag von "kontextlos - jeder hat 'nen Podcast" wollten Jonathan und Nils diese Woche eigentlich über die Besteuerung von Arbeitnehmern sprechen, die remote im Ausland arbeiten. Das Ende vom Lied ist eine wilde Diskussion über die gerade beschlossene globale Mindeststeuer für Unternehmen. Daneben geht es um die gerade vorgestellte Kampagne der CDU zur Bundestagswahl im September. Die Tweets der Woche handeln vom Konter der Grünen auf die Plagiatsvorwürfe gegen Annalena Baerbock und dem Bundeswahlausschuss.
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Wir, das sind zehn junge, politikinteressierte Frauen und Männer, die sich für den Liberalismus engagieren. Genervt von schlechter Debattenkultur, Polemik und Populismus kam uns die Idee, eine Plattform für den Liberalismus abseits von Hottakes und Shitstorms zu schaffen.