twitter instagram custom youtube linkedin 
April 2021

Schönen Samstag reader!

Ich wünsche dir einen guten Start ins Wochenende und hoffe, dass du eine angenehme Woche hinter dir hast und weiterhin gesund bist. Diese Woche ist auf keepitliberal.de neben drei neuen Artikeln eine weitere Folge unseres Podcasts „Lunch Meeting“ erschienen. Zu Gast war der Ökonom Jan Schnellenbach, mit dem unsere Hosts Michael und Leon insbesondere über Joe Bidens Reformpläne gesprochen haben.
Der erste Artikel in dieser Woche kommt von Nils. Er beschäftigt sich mit dem Recht auf selbstbestimmtes Sterben. Immer wieder hat Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in den vergangenen Jahren alles daran gesetzt, ein solches Recht für den Bürger nicht umzusetzen. Dabei werden sogar Urteile des Bundesverwaltungsgerichts ignoriert. Warum wir ein moderneres Gesetz brauchen, und wie die Niederlande hier Vorbild sein könnte, erfahrt ihr in seinem Artikel.

Ein weiterer Artikel kommt von Michael. Im zweiten Teil seiner Serie „Lernen aus Krisen - die Geschichte der modernen Makroökonomie“ beschäftigt er sich mit der Kritik an keynesianischen Modellen, mit der Phillips-Kurve und der Integration von rationalen Erwartungen in makroökonomische Modelle. Wie insbesondere letzteres die makroökonomischen Konzepte bis zum Ende der 1980er Jahre veränderte, könnt ihr in seinem Text ausführlich nachlesen.

Auch ich, Niko, durfte in dieser Woche wieder ein Essay beisteuern. In meinem Artikel „Deutschland im Wandel - die neue Flexibilität“ widme ich mich den Reformen, die nötig sind, damit unsere Gesetze und die Verwaltung den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden. Das beginnt bei Arbeitszeitgesetzen, geht beim Sozialstaat weiter und hört bei einer modernen Familienpolitik auf. Lest gerne rein, ich würde mich freuen!
Logoweiß
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und bleib gesund!
Liebe Grüße, Niko

keepitliberal.de Redaktions-Insights

Auch an diesem Wochenende gehen wir wieder live. Am Samstag um 21:00 Uhr gibt es einen Stream auf Twitch, zu dem wir dich ganz herzlich einladen. Wir werden Fragen beantworten, über Politik und die Welt quatschen und eventuell etwas spielen. Zudem haben wir ein neues Emote, das für alle Subscriber verfügbar ist. Schaltet ein!

Viele Grüße!
Niko für die Redaktion.

meint! - pointierte liberale Meinungen

Deutschland. Aber normal. - Rechtspopulistische Identitätspolitik

Ein braunes Superspreader-Event - das wäre eine akkurate Bezeichnung für den diesjährigen AfD-Parteitag in Dresden. Die “Alternative” für Deutschland rückt weiter nach rechts - soweit nicht überraschend. Der “Flügel” um den Faschisten Höcke gewinnt weiter an Einfluss - soweit nicht überraschend. Was für ein Blödsinn aber im Endeffekt beschlossen wurde, hat mich dann doch überrascht. Wobei - den Anspruch, ernst genommen zu werden, hat die AfD spätestens mit dem Einzug in den Bundestag aufgegeben.

Deutschland. Aber normal.” Mit diesem Slogan möchten die Rechtspopulisten in den Bundestagswahlkampf ziehen. In Wahlwerbespots werden unscharfe Super-8-Aufnahmen gezeigt, herzerweckende Familienszenen und Strandaufnahmen unterstrichen durch Geigenmusik im Hintergrund. Auf der Suche nach dem “normalen Deutschland” begibt sich die AfD in die heile Welt der 60er Jahre - so scheint es zumindest. Der Ausweg aus der höllischen Moderne, das sind angeblich Klimademonstrationen und Antifa-Proteste, wird im letzten Jahrhundert gefunden. Ein romantisiertes Bild der Vergangenheit und eine höchst -einseitige Betrachtung der Wirklichkeit, positioniert als Freund-Feind-Gegensätze, sollen dem Zuschauer die Augen öffnen. Man soll merken, “dass normal eigentlich etwas ganz besonderes ist”, wie das Voiceover betont.

Wie geschickt, die “normalen Bürger” sind jetzt also etwas Besonderes und können sich in ein Kollektiv einordnen, das der verrückten Moderne gemeinsam den Kampf angesagt hat. Es ist die rechtspopulistische Form der Identitätspolitik, die die Gesellschaft in zwei Gruppen einzuteilen versucht. “Normal ist das, was wir alle wieder brauchen”, erklärt die AfD und bietet sich als Doktor für das deutsche Wesen an; die Medizin ist ein Schritt zurück, zurück in die gute alte Zeit. Heimat, Nächstenliebe, sichere Grenzen und saubere Straßen, die AfD bestimmt, was “normal” ist. Die deutsche Erinnerungskultur, unsere plurale und vielfältige Gesellschaft findet in einer solchen Aufzählung keinen Platz - wieso auch? Folgt man dem Programm der AfD, dann fallen Homosexuelle oder Einwanderer ohnehin meistens aus der Kategorie der “normalen Menschen” heraus. Normal, das sind Ehen mit Mann, Frau und Kind. Normal ist auch nur, wer die Europäische Union ablehnt und vor Ausländern grundsätzlich Angst hat.

Apropos Ausländer: “Wofür mein Vater damals nach Deutschland kam? Für deutsche Leitkultur” plakatiert die AfD in einem anderen Kampagnenfilm. Das ist lustig, denn wenn es nach der AfD geht, soll eigentlich niemand nach Deutschland einwandern. 5 Millionen Euro, so viel Geld muss man auf dem Konto haben, wenn man in Deutschland seine neue Heimat finden möchte. Was wie ein Scherz klingt, wurde tatsächlich so beschlossen. Und dann durch Einwirkung der Parteiführung wieder rückgängig gemacht - scheinbar hatte niemand den Änderungsantrag gelesen. In einem anderen Absatz wird der Fachkräftemangel geleugnet, ein “konstruiertes Narrativ der Industrie- und Wirtschaftsverbände sowie anderer Lobbyvereine”, so heißt es. Familiennachzug müsse gestoppt werden, auch Grenzkontrollen brauche es wieder. Mit “physischen Barrieren” soll Abhilfe geschaffen werden, eine billige Nachahmung von Trumps “Build the wall!”.

Auch der Chef des (faschistischen) “Flügel”, Björn Höcke, legte einen interessanten Auftritt hin. So erläuterte der thüringische Lehrer in sehr philosophischer Manier, dass man zwischen der politischen und der rechtlichen Sphäre unterscheiden müsse, wenn Anträge beschlossen werden. Ob eine solche Aussage von einem kommunistischen Revolutionär oder einem faschistischen Anführer kommt, spielt an dieser Stelle eigentlich keine Rolle mehr. Das Werben mit dem Grundgesetz ist bei der AfD ohnehin nur noch Fassade. Das hat dieser Parteitag einmal mehr gezeigt.
Ein Meinungsbeitrag von Niko

Der Rückblick der Woche

Deutschland im Wandel - die neue Flexibilität

Deutschland im Wandel - die neue Flexibilität
“Soziale Chancen in der alltäglichen Wirklichkeit der Gesellschaft” im Sinne der Freiburger Thesen zu fördern, geht nur, wenn man sich dem Wandel in einer veränderten Welt bewusst ist. Es gibt viel zu tun, um die Entwicklungschancen und Innovationspotenziale unserer Gesellschaft angemessen zu fördern und auszubauen.

Lernen aus Krisen - Die Geschichte der modernen Makroökonomie #2: Der Keynesianismus gerät an seine Grenzen

Lernen aus Krisen - Die Geschichte der modernen Makroökonomie #2: Der Keynesianismus gerät an seine Grenzen
Wohlstand, Wachstum und Wirtschaftskrisen - die letzten 100 Jahre wurden so stark durch Konjunkturzyklen geprägt wie kein anderes Zeitalter zuvor. Wodurch lassen sich Konjunkturzyklen erklären? Kann man sie steuern und wenn ja, wie? Und was hat die Wissenschaft aus den Wirtschaftskrisen der letzten 100 Jahre gelernt? Meine vierteiligen Artikelserie „Lernen aus Krisen - die Geschichte der modernen Makroökonomie“ wird sich mit diesen Fragen und der Historie dem jungen wissenschaftlichen Feld der Makroökonomie beschäftigen.

Der selbstbestimmte, würdige Tod ist ein Menschenrecht

Der selbstbestimmte, würdige Tod ist ein Menschenrecht
Content Note / Triggerwarnung: Dieser Artikel behandelt die Themen Suizid, Krankheit und Sterbehilfe.

Der neue Podcast von keepitliberal.de

Lunch Meeting

#10 - Jan Schnellenbach über Bidens Reformpläne, Föderalismus vs. Zentralismus

#10 - Jan Schnellenbach über Bidens Reformpläne, Föderalismus vs. Zentralismus
Professor Jan Schnellenbach spricht mit uns über Bidens Konjunkturpläne, sein Infrastrukturprogramm und sein Konzept einer globalen Mindestbesteuerung. Zudem sprechen wir über die Krise des Föderalismus.
Wir haben eine breite Themenauswahl - was interessiert dich?

Ihr wollt unsere Arbeit und zukünftige Projekte unterstützen?

Über uns

Wir, das sind zehn junge, politikinteressierte Frauen und Männer, die sich für den Liberalismus engagieren. Genervt von schlechter Debattenkultur, Polemik und Populismus kam uns die Idee, eine Plattform für den Liberalismus abseits von Hottakes und Shitstorms zu schaffen.